Unser Programm für Waldbüttelbrunn 2026-2032

Liebe Wähler*innen,

die nächsten sechs Jahre werden auch für uns herausfordernd. Wichtige Investitionen müssen getätigt werden, gleichzeitig wollen wir unsere lebendige Dorfgesellschaft erhalten und die Angebote für jung und alt weiter ausbauen. Außerdem gilt es, unsere Lebensgrundlagen zu schützen und unsere Infrastruktur für Verkehr und Energie fit für die Zukunft zu machen.

Wir GRÜNE stellen uns diesen Herausforderungen und legen ein ausführliches Wahlprogramm für die kommende Wahlperiode vor. Wendet euch bei Fragen gerne an info@gruene-waldbuettelbrunn.de!

Eure Waldbüttelbrunner GRÜNEN

1. Zusammenleben stärken

1.1. Soziale Treffpunkte und Vereine

1.2. Schule, Kindergärten und Jugendsozialarbeit

1.3. Senior*innen

1.4. Integration

1.5. Gleichstellung der Geschlechter

1.6. Diversität

1.7. Kultur

2. Lebensqualität verbessern

2.1. Ortskernentwicklung Waldbüttelbrunn

2.2. Ortskernentwicklung Roßbrunn

2.3. Digitalisierung

2.4. Mobilität mit Rad und ÖPNV

3. Klimatischen Herausforderungen begegnen

3.1. Umwelt und Natur

3.2. Energie

3.3. Abwasser

4. Schutz- und Sicherheitsstrukturen gewährleisten

4.1. Feuerwehr

4.2. Katastrophenschutz

1. Zusammenleben stärken

Das Zusammenleben in einem Ort wird von den Möglichkeiten geprägt, an denen wir Bürger*innen gesellig zusammenkommen können. So ist in Waldbüttelbrunn der Vereinssport ein wichtiges soziales sowie sportliches Zentrum: von Tanzen über verschiedene Ballsportarten bis hin zu Schießsport und Darts bieten sechs Vereine generationenübergreifende Sportangebote an, bei denen für jede*n etwas dabei ist. Diese Vielfalt der sportlichen Landschaft soll in ihrer Qualität bestehen bleiben und an geeigneten Stellen ausgebaut werden. Doch auch abseits der Vereine sollen mehr Orte geschaffen werden, an denen sich die Bürger*innen aller Ortsteile treffen können. Bis 2032 fokussieren wir uns unter anderem auf eine stärkere Einbindung der Gemeindejugendpflege, ein breiteres mittägliches Freizeitangebot sowie das Schaffen neuer sozialer Treffpunkte.

Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Vereinen soll durch ein stärkeres Einbinden der Gemeindejugendpflege intensiviert werden. So soll in Form von Kooperationsevents, wie sie teilweise bereits bestehen, die Gemeinde die Vereine unterstützen. Gleichzeitig sollen die Vereine zum Beispiel durch das Einbinden weiterer FSJ-Projekte stärker mit den Kindergärten in Kontakt treten. Insbesondere im Bereich Sport gibt es die Möglichkeit eine Stelle für den Bereich Freiwilliges Soziales Jahr – Sport zu schaffen. Im Zuge der Verpflichtung zum Angebot einer Ganztagsbetreuung an Schulen sollen sich die
Vereine an der Organisation des dortigen Freizeitprogramms nach Schulschluss aktiv beteiligen können. Durch die Realisierung eines attraktiven, ortsgebundenen Freizeitprogramms in Kooperation mit Schulen, Vereinen und Gemeinde wollen wir eine Konkurrenzsituation in der Freizeitgestaltung der Kinder vermeiden. Durch die Zusammenarbeit von Schulen und Vereinen kann zudem das soziale Miteinander der Kinder unterstützt werden.

Wir leben in einer diversen Gesellschaft. Aus diesem Grund sollen die größtenteils jungen, ehrenamtlichen Trainer*innen auch im Bereich sexualisierte Gewalt, Belästigung und Diversität geschult werden. So kann gewährleistet werden, dass alle Menschen ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Religion,
Sexualität oder Herkunft gemeinsam miteinander sicher Sport treiben können.

Im Sportstättenbau streben wir kurzfristig eine Modernisierung der Outdoor-Sportmöglichkeiten an. Dabei sollen alle Ortsteile berücksichtigt werden, wie beispielsweise durch das Umsetzen des bereits beschlossenen Neubaus eines Basketballfelds in Mädelhofen. Langfristig sollen auch die Indoor-
Trainingsmöglichkeiten modernisiert und erweitert werden.

Neben unserer vielfältigen sportlichen Landschaft sollen auch soziale Treffpunkte abseits der Vereinsstrukturen gestärkt und neu geschaffen werden. Wir möchten daher Ideen und Projekte fördern, in denen sich Bürger*innen kennenlernen, austauschen und einbringen können. Dazu gehört selbstverständlich die Unterstützung und Ausweitung des vielfältigen Programms im Alten Rathaus
genauso, wie die allgemeine Stärkung der Beteiligung von Bürger*innen in der Gestaltung Waldbüttelbrunns. Letzteres werden wir in Form projektbezogener Arbeitskreise und -gruppen sowie Workshops fördern und verwirklichen, ähnlich wie 2024 der zweiteilige Workshop im Rahmen des Mobilitätskonzeptes.

In unserem Sinne ist ebenfalls die Schaffung ganz neuer Orte für soziales Zusammenkommen – überall dort, wo es möglich ist. Dazu gehören z.B. die Neugestaltung des Alten Friedhofes und der Ortsmitte (Kapitel 2.1.) sowie eine in Zukunft bedarfsgerechte Nutzung für das ehemalige Milchhaus und das frühere Nähstübchen. In beiden Punkten sollen Ideen und Projekte, die das soziale Zusammentreffen aller Bürger*innen in den Vordergrund stellen, bei einer Neuvermietung entsprechend bevorzugt werden.

Wir möchten eine Bildung und Betreuung mit Herz und Verstand, denn unsere Kinder liegen uns am Herzen und deswegen verdienen sie die besten Bedingungen zum Lernen, Spielen und (Auf)Wachsen. Wichtige Säulen dafür sind passende räumliche Gegebenheiten, eine stärkere Zusammenarbeit mit unseren örtlichen Vereinen, sichere Schulwege sowie die Möglichkeit zu schaffen, dass jedes Kind ein
gesundes Mittagessen erhält. Um dem neuen gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung gerecht zu werden, setzen wir uns daher für eine bedarfsgerechte Erweiterung des Schulhauses in Waldbüttelbrunn ein.

Weil bislang weder eine Küche noch Essensräume vorhanden sind, möchten wir nicht nur die notwendige Infrastruktur schaffen, sondern auch ein ernährungspädagogisches Konzept entwickeln. Dieses soll eine gesunde, ausgewogene und regionale Ernährung fördern – sowohl im Ganztags- als auch im Ferienangebot. Auch unsere Kindergärten wollen wir in dieses Konzept einbinden. So profitieren bereits die Kleinsten von gesundem Essen und einem bewussten Umgang mit Ernährung. Zudem wollen wir die Zusammenarbeit mit unseren örtlichen Sportvereinen stärken, um Bewegungsangebote im gebundenen Ganztag zu schaffen – unabhängig von eventuell künftig benötigten zusätzlichen Räumen.

Zwischen unseren beiden Schulgebäuden der Grund- und Mittelschule in Waldbüttelbrunn möchten wir die aktuelle Einbahnstraße in eine „Spielstraße“ (rechtlich: verkehrsberuhigter Bereich) umwandeln, damit der Verkehr hier wieder in beide Richtungen fließen kann. Weil der Schulbus bei Gegenverkehr die
Haltestelle nur schwer erreichen konnte und auch die Verkehrssicherheit der Schüler:innen gefährdet war, wurde die Straße zur Einbahnstraße. Wir setzen uns dafür ein, dass der Schulbus stattdessen künftig an der Haltestelle Karl-Lott-Straße hält – vorausgesetzt, die Sicherheit unserer Schüler:innen ist dort ebenso
gewährleistet und es kann im Zuge einer Schulhauserweiterung ein südlicher Zugang zum Schulgebäude geschaffen werden.

Um ein abwechslungsreiches Spielangebot zu ermöglichen, setzen wir uns für die Anschaffung von Wasserspielgeräten ein. Diese sollen an den bereits bestehenden Wasserzugängen des Spielplatzes am Sumpfler integriert werden.

Ein weiterer wichtiger Grundpfeiler für Bildung und Teilhabe ist, dass Kinder und Jugendliche sich gehört und ernst genommen fühlen. Daher möchten wir deren demokratische Partizipation fördern und stärken. Wir sehen an dem gewachsenen und weiter steigenden Interesse junger Menschen, dass sie sich politisch
einbringen wollen. Deshalb möchten wir unseren Jugendrat wiederbeleben – als wirkungsvolles Instrument demokratischer Beteiligung und direktes Sprachrohr in den Gemeinderat.

Als wichtige Schnittstelle in der Kinder- und Jugendarbeit setzen wir uns für eine stärkere Verzahnung der Gemeindejugendarbeit mit der Gemeinde ein. Die Qualität dieser Arbeit soll hier durch regelmäßige Evaluation gesichert werden. In der Gemeindejugendpflege wollen wir in Zukunft eine Anlaufstelle für queere Jugendliche schaffen. Hierfür soll die neue Gemeindejugendpflege eng mit dem „Regenbogenbüro Unterfranken“ zusammenarbeiten.

Zentrale Anlaufstelle sind außerdem unsere drei Jugendzentren in den Ortsteilen. Diese wichtigen sicheren Räume wollen wir erhalten und die Öffnungszeiten ausweiten. Auch wollen wir den Jugendlichen ermöglichen, diese im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten selbst zu verwalten – qualifiziert pädagogisch begleitet von unserer Gemeindejugendpflege. Zusätzlich zu dem Angebot der
Jugendzentren sollen alle Kinder am sozialen Leben teilhaben können, unabhängig von den finanziellen Mitteln ihrer Eltern. Deswegen möchten wir, dass alle Kinder die Möglichkeit haben an unserem Ferienhüttendorf teilzunehmen und werden dafür entsprechende finanzielle Unterstützung anbieten.

Darüber hinaus setzen wir uns für ein starkes Familiennetzwerk ein. Der Familienstützpunkt leistet wertvolle und unersetzbare Arbeit in der Unterstützung und Begleitung junger Familien. Wir werden die finanzielle Absicherung dieses hauptamtlichen und ehrenamtlichen Engagements fortführen und
mit gemeindlicher Unterstützung weiter ausbauen. Der große Zuspruch zum bestehenden Familienstützpunkt freut uns sehr – und motiviert uns, diese wichtige Arbeit fortzuführen und weiter auszubauen.

Die Lebenserwartung in Deutschland steigt und gleichzeitig sinkt die Geburtenrate – dies führt dazu, dass unsere Gesellschaft immer älter wird. Auch in den nächsten Jahren wird die Zahl der Bürger*innen, die ins Rentenalter kommen, weiter steigen. Darauf müssen wir vorbereitet sein und entsprechende Strukturen gewährleisten, damit Senior*innen in unserer Gemeinde ein gutes Leben führen können.

Eine der wichtigsten Säulen für eine würdevolle Lebensqualität im Alter ist barrierefreies und altersgerechtes Wohnen. Nur so können wir Menschen ermöglichen, so lange wie möglich selbstbestimmt zu leben und die für viele so wichtige Eigenständigkeit zu bewahren. Deswegen streben wir auf den – bisher nicht genutzten – gemeindlichen Grundstücken der Ortsmitte, die Errichtung von barrierefreiem Wohnraum für Senior*innen an. Auf dem gemeindlichen Grundstück in der Frühlingsstraße wünschen wir uns außerdem die Errichtung eines genossenschaftlich organisierten Mehrgenerationenwohnprojekts.

Ein weiterer bedeutender Eckpfeiler für einen guten Lebensstandard im Alter ist das Spektrum für praktische Hilfe im Alltag. Bereits jetzt gibt es für Senior*innen viele gut frequentierte Angebote in Waldbüttelbrunn. Da wäre zum einen die viel genutzte Nachbarschaftshilfe der ehrenamtlichen Initiative „Zeit füreinander“. Hier erhalten alle praktische und emotionale Unterstützung, die sie brauchen, sei es die Begleitung zu Ärzt*innen oder einfach ein Ohr zum Zuhören. Wir sind ebenfalls froh über das Angebot der AWO (u.a. gemeinschaftliches Einkaufen mit dem Gemeindebus) und die wertvollen Veranstaltungen des Seniorenbeirats (z.B. den wöchentlichen “Dienstagsspaziergang”). Auch unsere Gemeinde bietet einmal im Monat eine Handyhilfe an. All diese wichtigen und unverzichtbaren, praktischen
Hilfestellungen tragen dazu bei, den Alltag auch im Alter weiterhin selbstständig meistern zu können. Daher möchten wir die o.g. Angebote auch zukünftig mit allen Kräften unterstützen und dort, wo es möglich ist, bedarfsgerecht ausbauen.

Genauso wichtig wie die praktische Unterstützung im Alltag ist die Wahrung des sozialen Anschlusses. Denn soziale Isolation geschieht schleichend. Durch den Verlust von Bezugspersonen, eingeschränkter Mobilität oder dem Alleineleben reduziert sich die soziale Teilhabe. Das führt immer häufiger zu Einsamkeit und Depressionen bei Menschen über 65 Jahren. Im Alten Rathaus gibt es zahlreiche
Veranstaltungen, in denen Senior*innen Anschluss finden können, soziale Begegnungen möglich werden und man bei Spielenachmittagen oder Singrunden in der geselligen Gemeinschaft eine gute Zeit verbringen kann. Auch dieses Angebot möchten wir mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln weiterhin fördern und ausbauen.

Das vielfältige Angebot für Senior*innen soll abgerundet werden, durch die Möglichkeit, das persönliche und körperliche Wohlbefinden über sportliche Aktivitäten zu steigern. Bewegung trägt maßgeblich zur Stärkung der allgemeinen. Mobilität und zur Förderung der geistigen Gesundheit bei. Deswegen wollen wir spezielle, altersgerechte Outdoor-Sportgeräte im Bereich “Sumpfler” errichten. Hier können sich alle nach ihren Möglichkeiten an der frischen Luft bewegen und gemeinsam mit anderen zusammenkommen.

In unserer Gemeinde leben wir alle zusammen – wir sind Nachbar*innen sowohl mit als auch ohne Migrationsgeschichte. Unser Zusammenleben ist stets dadurch geprägt, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen und diejenigen Unterstützung bekommen, die sie benötigen. So stellen sowohl Gemeindeverwaltung als auch einzelne Initiativen Integrationshilfen und Unterstützungen bereit. Dazu zählen u.a. Kurse um die deutsche Sprache zu lernen oder Patenschaften zwischen Familien mit und ohne Migrationsbiographie. Wir setzen uns verstärkt dafür ein, dass Menschen, die neu zu uns kommen sich willkommen fühlen und gute Voraussetzungen haben, sich in unserer Gemeinde einzuleben.

Wir finden es ist wichtig, dass wir auch als kleine Gemeinde Verantwortung übernehmen, um Menschen, die vor Krieg, Verfolgung oder wirtschaftlicher Not geflohen sind, weiterhin Unterstützung und Strukturen bereitzustellen, die Orientierung im Alltag bieten. Ebenso wichtig ist es, offene Begegnungsräume zu
schaffen sowie persönlichen Austausch und Netzwerken zu ermöglichen. All das führt zu sozialer Teilhabe – in Vereinen, bei Festen, in der Schule oder in der Kita oder auch beim Arztbesuch.

Um all das zu fördern, möchten wir einen Runden Tisch ermöglichen, in denen alle Akteur*innen zu Wort kommen und schildern können, an welchen Stellen welcher Bedarf vorhanden ist, an welchen Stellen die Gemeinde unterstützen kann. Wir wollen Projekte und Angebote fördern, die Brücken bauen, Menschen verbinden, und ebenso Orientierung wie auch Selbstwirksamkeit und Mitgestaltung ermöglichen. Damit sich auch Personen gut im Ort zurechtfinden können, die noch nicht der deutschen Sprache mächtig sind, möchten wir dafür sensibilisieren, wichtige Informationen auch in anderen Sprachen, z.B. englisch auszulegen und werden für alle Kooperationspartner*innen Unterstützung anbieten, die dies umsetzen
möchten.

Die Gleichstellung der Geschlechter ist nach wie vor ein wichtiger Teil unserer Bestrebungen und unserer Arbeit. Für die kommende Legislaturperiode haben wir deshalb unsere Gleichstellungspolitik auf drei große Pfeiler gebaut: Kinderbetreuung, Frauengesundheit, Prävention und Bekämpfung geschlechtsbezogener Gewalt. Im Bereich der Kinderbetreuung möchten wir insbesondere Alleinerziehende und Familien, deren Elternteile die Elternzeit zu gleichen Teilen aufteilen, unterstützen und finanziell mit Zuschüssen für Kindergartenplätze entlasten. Wir möchten, dass alle Mädchen, Frauen und menstruierenden Menschen einen einfachen Zugang zu Menstruationshygieneartikeln
haben. Deshalb werden wir in allen Gebäuden, die durch die Gemeinde verwaltet werden, kostenlose Menstruationshygieneprodukte vor Ort zur Verfügung stellen. Geschlechtsbezogene Gewalt hat in den letzten Jahren rapide zugenommen.

Vor allem im Bereich häuslicher und partnerschaftlicher Gewalt verzeichnet das Bundeskriminalamt stark ansteigende Zahlen: Täglich sind rund 400 Frauen in Deutschland von häuslicher Gewalt betroffen; mehr als 140 Mädchen und Frauen von Sexualstraftaten. Wir sehen es in unserer Verantwortung, in Waldbüttelbrunnsichere Orte, sogenannte „Safer Spaces“ für Mädchen und Frauen zu schaffen. Hierfür werden wir das Konzept der „Kinderschutzinsel“ ausbauen und sichere Orte für Frauen schaffen sowie Informationen zu Hilfestrukturen transparent in Waldbüttelbrunn verbreiten.

Gleichzeitig werden wir neben den bereits bestehenden Selbstverteidigungskursen für Kinder auch Selbstverteidigungskurse für Frauen anbieten. Um ein umfassendes Gewaltschutzkonzept zu etablieren, möchten wir für Kinder- und Jugendstrukturen in Waldbüttelbrunn Gelder bereitstellen, um ein Präventionsangebot zu etablieren. Im Mittelpunkt soll die altersgerechte Aufklärung über Gewaltformen
stehen. Dabei werden Kinder und Jugendliche darin trainiert, ihre eigenen Grenzen herauszufinden und zu verteidigen. Darüber hinaus sollen die Gelder für Awareness- und Aufklärungskurse für Kindergärten und Schulen abrufbar sein. Zusätzlich möchten wir einen Gedenktag für die Frauen ausrichten, denen durch
geschlechtsbezogene Gewalt ihr Leben genommen wurde. Insbesondere jetzt, wenn aktuelle Zahlen ein dystopisches Bild zeichnen, ist es umso wichtiger, hinter Artikel 3 unseres Grundgesetzes zu stehen. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden aktiv die Gleichstellung der Geschlechter weiter nach vorne bringen!

In Waldbüttelbrunn zeichnet sich unser Zusammenleben durch die Vielfalt unserer Nachbar*innen aus. Wir möchten in der Gemeinde Waldbüttelbrunn einen Runden Tisch mit Akteur*innen aus dem Landkreis und der Gemeinde anstoßen, um weiter daran zu arbeiten, damit unser Ort eine Heimat für alle Menschen bleibt, die hier leben möchten. Dabei wird einerseits im Vordergrund stehen, wie wir in unserem Ort Begegnungsorte für Menschen unterschiedlicher Kulturen schaffen können. Andererseits soll der Runde Tisch dazu dienen, sich zum Thema Antidiskriminierung auszutauschen und sich beim Entwickeln antirassistischer Strukturen zu unterstützen.

Beim Kampf gegen menschenfeindliche Ideologien möchten wir die Schulen dabei unterstützen, ihre Lehrkräfte zu Menschenfeindlichkeit mit Fokus auf Rassismus und Queerfeindlichkeit an Schulen weiterzubilden. Gleichzeitig möchten wir eine finanzielle Unterstützung für Awareness- und Sensibilisierungsworkshops für die Schüler*innen zur Verfügung stellen. Uns ist es wichtiger denn je, uns aktiv gegen rassistisches Verhalten zu stellen. Dazu gehört auch das Pflegen einer aktiven Erinnerungskultur.

Aus diesem Grund sollen Orte, die in Waldbüttelbrunn zur Zeit des Nationalsozialismus eine hervorzuhebende Rolle gespielt haben, in ihrer geschichtsträchtigen Rolle sichtbar gemacht werden. Dabei werden wir Orte des Erinnerns schaffen und ein Zeichen gegen rechtsextreme Gedanken setzen. Denn wir setzen uns aktiv für eine lebendige Erinnerungskultur ein und positionieren uns gegen menschenverachtendes Gedankengut!

Waldbüttelbrunn ist geprägt von einer lebendigen Kultur: von den Konzerten des Kulturforums Alte Kirche e.V. über Lesungen in unserer Bücherei und Ortsflohmärkte bis hin zu den Sportvereinen und dem Weihnachtsmarkt haben wir in unserer Gemeinde ein breites kulturelles Angebot. Es ist die Aufgabe der
Gemeindeverwaltung, die bestehenden Angebote zu fördern und gleichzeitig ansässige Kulturschaffende zu unterstützen. Damit unser Ort weiterhin ein Kulturangebot vorweisen kann, ist es zudem wichtig, Bürger*innen für die bestehenden sowie potenzielle neue kulturelle Aktivitäten zu begeistern.

Neben der beeindruckenden Arbeit der kulturellen Akteur*innen dürfen wir allerdings nicht vergessen, dass zu kulturellen Angeboten auch das Zusammenkommen mit unseren Nachbar*innen und unseren Mitbürger*innen gehört. So verstehen wir auch unsere Dorffeste und unseren Weihnachtsmarkt als kulturelle Angebote. Diese Möglichkeiten des kulturellen Austauschs wollen wir auch in Zukunft stärken, indem der Rathausplatz für Feste und Veranstaltungen zur Verfügung gestellt wird und der sanierte Ortskern für kulturelle Begegnungen genutzt wird. Dies wollen wir beispielsweise durch das Ausrichten einer Kulturmeile erreichen, wie es seit vielen Jahren in Zell gehandhabt wird. Bei der Bewirtschaftung der Gemeindefeste und -veranstaltungen wollen wir uns an dem Konzept der sogenannten “fairtrade-towns” orientieren.

Fairtrade-Programme helfen dabei, die ungerechte Verteilung von Ressourcen zu minimieren, denn etwa 80% der Weltbevölkerung verfügen über nur 20% dieser Ressourcen. Um einen kleinen Teil zu einer gerechteren Welt beizutragen, wollen wir für unsere Gemeindeveranstaltung überwiegend auf fair gehandelte oder regionale Produkte zurückgreifen. Auch mit den Vereinen möchten wir darüber ins
Gespräch gehen. Mit einer Stärkung der Kultur in unserem Dorf stärken wir gleichzeitig unser
Miteinander.

2. Lebensqualität verbessern

Waldbüttelbrunn ist schon jetzt eine sehr attraktive und lebenswerte Gemeinde. Damit das so bleibt, wollen wir diese auch in Zukunft weiterentwickeln – für eine noch höhere Lebensqualität. Hierfür werden wir uns auf die Bekämpfung von Leerstand, die Nachverdichtung und Schaffung von Wohnraum auf leerstehenden Bauplätzen sowie auf die umfassende Veränderung unserer Ortsmitte konzentrieren.
Alle Eigentümer*innen von Häusern im Sanierungsgebiet, werden wir als Gemeinde im Rahmen der Städtebauförderung beraten und finanziell bei der Renovierung unterstützen. Indem wir bestehende Bebauungspläne überarbeiten, wird eine Bebauung freier Grundstücke leichter umsetzbar sein.

Die auch im Gewerbegebiet geplante Nachverdichtung wird in der kommenden Legislatur dafür sorgen, dass keine Erweiterung des Gewerbegebiets notwendig ist und sich trotzdem neue Firmen in Waldbüttelbrunn ansiedeln können. Bei der Vergabe der Grundstücke ist es uns besonders wichtig, weiterhin an Firmen zu verkaufen, die dauerhaft viele Arbeitsplätze schaffen und hohe Gewerbesteuereinnahmen einbringen.

Eine schöne und attraktive Ortsmitte macht den Charakter eines Dorfes aus und in Zukunft soll auch der Waldbüttelbrunner Ortskern in neuem Licht erstrahlen. Für diese Vision wurden bereits wichtige Grundsteine gelegt: Unser Rathaus wurde neu gebaut, ebenso wie das Geschäftszentrum “Grüner Baum”. Auch hat die Gemeinde zwei baufällige und leerstehende Anwesen erworben. Uns reicht das noch nicht!

In der kommenden Legislatur wird eines unserer zentralen Projekte, die komplette Erneuerung unseres Dorfzentrums sein, um in Zukunft ein Ortsbild zu erschaffen, das zum Aushängeschild von Waldbüttelbrunn wird: Zwischen vielen grünen und im Sommer schatten spendenden Oasen, wird die Ortsmitte zum Schlendern und Verweilen einladen und unser Ortskern der wichtigste sozialer Treffpunkt aller Waldbüttelbrunner*innen und aller Besucher*innen sein – voller Leben und Gemeinschaft.

Im Konkreten sollte der Bereich zwischen Sparkasse und Rathaus umgestaltet werden. Als Vorbild nehmen wir uns hier die gelungene Veitshöchheimer Kirchstraße – mit verkehrsberuhigten Bereichen und großzügigen, barrierearme Flächen für Fußgänger*innen. Uns ist es wichtig, dass die Ortsmitte für alle
Menschen erreichbar bleibt, aber der Durchgangsverkehr zugunsten einer schöneren Ortsmitte dennoch spürbar reduziert wird. Mit dem Pflanzen von Bäumen möchten wir den Straßenraum aufwerten und außerdem baufällige und leerstehende Anwesen im Besitz der Gemeinde abreißen. Um die neuen Bäume mit ausreichend Wasser zu versorgen und gleichzeitig Regenwasser sinnvoll zu nutzen, werden Baumrigolen zum Einsatz komen. Diese sammeln und speichern Wasser und geben es an die Bäume
zurück – ein nachhaltiger Kreislauf. Um in heißen Sommern einer Aufheizung entgegenzuwirken, sollte nicht die ganze Fläche versiegelt werden. Fassadenbegrünung und Pflanzeninseln dem entgegenwirken und außerdem das Straßenbild auflockern und aufwerten. Bei der Begrünung sollte auf eine nachhaltige, insektenfreundliche, ungiftige Bepflanzung geachtet werden, ohne die Verwendung von invasiven Pflanzenarten.

Wir befürworten in diesem Kontext den Bau weiterer Brunnen und die bereits beschlossene Etablierung eines Trinkbrunnens am Alten Rathaus, um vor allem an heißen Sommertagen eine Wasserversorgung für Mensch und Tier zu gewährleisten. Die neue Ortsmitte und damit auch die gesamte August-Bebel-Straße sollen für alle Menschen nutzbar sein. Dazu gehört auch, dass der Bodenbelag so gestaltet wird, dass die Gehwege in Zukunft sowohl mit Rollatoren als auch mit Rollstühlen und Kinderwägen durchgehend problemlos nutzbar sind. Wir wollen weiterhin mehr barrierefreie Sitz- und Ruhegelegenheiten schaffen, um ein Verweilen in der Ortsmitte für alle Waldbüttelbrunner*innen möglichst angenehm und einladend zu gestalten.

Die neuen Verweilmöbel werden auch für Radtourist*innen attraktiv sein, die den deutschlandweiten Radweg „Romantische Straße“ durch Waldbüttelbrunn befahren. Auch durch die Einrichtung einer öffentlichen, barrierefreien Toilette an geeigneter Stelle wollen wir die Verweildauer in der Ortsmitte erhöhen.

Die Neugestaltung des Alten Friedhofs wird gleichermaßen ein wichtiger Bestandteil der Veränderungen in der Ortsmitte sein. Auch hier soll in Zukunft ein Ort zum Verweilen und Zusammenkommen entstehen. Schon lange besteht das Ziel, aus dem Friedhof einen Park zu gestalten. In der kommenden Legislatur
wollen wir das umsetzen, nachdem im Sommer 2026 die letzten Grabrechte auslaufen. Konkret sollte der Park für alle Menschen zugänglich und für unterschiedlichste Nutzungen offen sein. Ein Kneippbecken, großzügige Wiesen und Pflanzbeete sowie die Pflanzung mehrerer zusätzlicher Bäume sollen Teil dieser
Pläne sein.

Abrunden soll unsere neue Ortsmitte eine digitale Litfaßsäule mit Sprachausgabe sowie ein analoges “Schwarzes Brett”. Alle interessierten Menschen sollen hier interessante Informationen über Waldbüttelbrunn erhalten, zum Beispiel zu bevorstehenden Veranstaltungen oder einem Ortsplan mit Informationen zu allen wichtigen Geschäften und Einrichtungen im Ort. Jeden Mittwochvormittag
bereichert unser Wochenmarkt auf dem Rathausplatz unsere Ortsmitte. Zukünftig wünschen wir uns dieses Angebot auszubauen und werden uns dafür einsetzen, einen größeren Wochenmarkt mit mehreren Verkaufsständen zu etablieren, ähnlich wie in Gerbrunn oder Veitshöchheim.

Genauso wichtig wie die Erneuerung des Waldbüttelbrunner Ortskerns ist die Neugestaltung der Roßbrunner Ortsmitte. Hier wollen wir einen echten Dorfplatz erschaffen, der ansprechend wirkt und zum Aufenthalt einlädt. Dafür wollen wir die große Fläche der ehemaligen Zehntscheune umgestalten. Nach dem Einsturz der Scheune lag diese Fläche mehrere Jahre brach und befindet sich mittlerweile im
Eigentum der Gemeinde. Um diese Pläne umzusetzen, soll ein Platz entstehen, der durch einen großen zentralen Baum optisch aufgewertet wird und im Sommer Schatten spendet. Abgerundet wird der Platz mit barrierefreien Sitzgelegenheiten, die ebenso wie eine nachhaltige Begrünung zum Verweilen einladen.

Genauso wie in Waldbüttelbrunn, sollte auch in Roßbrunn eine insektenfreundliche, ungiftige Bepflanzung bevorzugt werden, die ohne invasive Arten auskommt. Es soll darüber hinaus ein Pavillon errichtet werden, der in die noch vorhandenen Relikte der Zehntscheune baulich integriert werden soll. Und auch eine Nutzung für den Wochenmarkt ist für den Pavillon vorgesehen.

Zur Sichtbarmachung und Dokumentation der historischen Schichten des Roßbrunner Ortskerns, wäre eine Darstellung der Geschichte der Zehntscheune wünschenswert, z.B. in Form einer Hinweistafel. Ein Eisautomat wie in Mädelhofen und eine E-Bike-Ladestation sollen bei den Plänen zur Dorfplatzgestaltung ebenfalls berücksichtigt werden. Den Hang zum Spielplatz herunter soll als (Nasch-)Garten gestaltet werden, an dem sich alle Bürger*innen rücksichtsvoll bedienen dürfen.

Ein möglichst barrierefreier Weg, mit geringer Steigung, soll in Zukunft hinunter zum Aalbach führen. Der Aalbach selbst sollte in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt soweit möglich renaturiert und sichtbarer gemacht werden. Es wäre wünschenswert, dass der Spielplatz durch Mehrgenerationen-Spielgeräte und eine Boule-Bahn aufgewertet wird. Ein Kneippbecken, gespeist durch die vorhandene Quelle, könnte dort ebenfalls entstehen.

Wir leben in einer digitalisierten Welt und wollen auch als Gemeinde Teil dieser Entwicklung sein und bleiben, um zukunftsfähig zu bleiben. Dafür wollen wir u.a. eine Verwaltung, die noch digitaler ist und es möglich macht, Verwaltungsleistungen effizienter, schneller und bürgerfreundlicher in Anspruch zu nehmen. Ein Großteil der Dienstleistungen wird von der Gemeinde Waldbüttelbrunn bereits digital angeboten. Wir wollen, dass es 100 % werden – und dass es möglich ist, alle Verwaltungsangelegenheiten auch digital zu erledigen. Auch Rathaus-intern möchten wir die Effizienz der Verwaltungsabläufe
durch mehr Digitalisierung verbessern und somit die Leistungsfähigkeit und Abläufe innerhalb der Verwaltung erhöhen.

Wir möchten überall dort, wo es möglich und sinnvoll ist, einen Fokus auf die Nutzung und den Einsatz europäischer Software legen und keine Daten auf Cloudserver in den USA speichern. Europäische Software unterliegt strengen Datenschutzbestimmungen wie der DSGVO, wodurch der Schutz persönlicher Daten und die Transparenz bei der Verarbeitung dieser Daten, gewährleistet wird. Zudem
fördert die Nutzung europäischer Software die digitale Souveränität und reduziert die Abhängigkeit von außereuropäischen Tech-Konzernen. Durch den Einsatz lokaler Lösungen werden Innovationen in der europäischen IT-Branche gestärkt und regionale Arbeitsplätze gesichert.

In allen drei Ortsteilen sollten, ähnlich wie bereits am Rathausplatz in Waldbüttelbrunn, WLAN-Hotspots an zentralen Plätzen installiert werden, zum Beispiel am Bürgersaal, Bürgerhaus, am JUZ Roßbrunn oder an der Ballsporthalle. Eine öffentliche Wlan-Infrastruktur erhöht nicht nur die Attraktivität der jeweiligen Orte, sie fördert auch die digitale Teilhabe für Menschen mit geringem oder keinem mobilen Datenvolumen. Darüber hinaus wollen wir in jeder Ortsmitte sowie an der Ballsporthalle auch eine solarbetriebene Ladestation für Handys errichten, um die Aufenthaltsdauer und -qualität für alle Bürger*innen zu steigern. Gerade junge Menschen und Fahrradtourist*innen können von diesem
Angebot profitieren.

Eine gut ausgebaute ÖPNV-Anbindung sowie sichere Radwege sind gerade im ländlichen Raum essentiell für Pendler*innen und alle, die kein Auto besitzen oder aus unterschiedlichen Gründen kein Auto fahren möchten oder können und sich trotzdem zügig, bequem und sicher fortbewegen möchten. Damit das für alle Menschen möglich ist, stand das Thema Mobilität für uns bereits in den letzten sechs Jahren im Fokus und wir haben wichtige Erfolge erreicht: Der Bustakt wurde erheblich verbessert und für einen Ausbau des Radwegs nach Höchberg wurde mit einer Machbarkeitsstudie eine Planungsgrundlage geschaffen. Ebenfalls wurde der Bau eines Radwegs zwischen Hettstadt und dem Gewerbegebiet beschlossen.

Wir wollen uns ab 2026 weiter dafür einsetzen, Maßnahmen zu ergreifen die Mobilität von und nach Waldbüttelbrunn zu verbessern und an den bisherigen Erfolgen anzuknüpfen. Wir werden uns dafür stark machen, eine bequeme, direkte, saubere und im Winter eisfreie Radwegeverbindung nach Höchberg zu schaffen. Die Planungen, die im Rahmen der Machbarkeitsstudie begonnen wurden, sollen fortgesetzt werden. Darunter fallen u.a. die Wegführung und adaptive Beleuchtung, also eine dynamische Form der Beleuchtung, die sich an die jeweiligen Lichtverhältnisse anpasst und damit auch Lichtverschmutzung
berücksichtigt. Auch der Radweg nach Eisingen soll entsprechend ertüchtigt werden, sodass der Radweg möglichst sauber und bequem nutzbar ist.

Um den ÖPNV zu stärken, müssen alle Bushaltestellen in Waldbüttelbrunn barrierefrei werden, sofern sie es nicht schon sind. In der Mainzer Straße wollen wir auf Höhe der Einmündung Grundweg eine neue Bushaltestelle errichten. An allen Haltestellen sollten zudem digitale Auskunftssysteme mit Sprachausgabe eingebaut werden. Im Kreistag setzen wir uns dafür ein, noch bestehende Taktlücken des Busfahrplans für den Ortsteil Waldbüttelbrunn zu schließen. Für die Ortsteile Roßbrunn und Mädelhofen wollen wir eine Verbesserung der Anbindung der Linie 633 erreichen, mit dem Ziel eines Halbstundentakts an Werktagen. Stündlich sollte der Bus dabei via Ortsverbindungsstraße auch den Innenort von Roßbrunn bedienen.

Außerdem wollen wir für alle Buslinien, die in Waldbüttelbrunn halten, am Hauptbahnhof sowie am Sanderring in Würzburg die Umstiegsbeziehungen zur Bahn, zur Straßenbahn und zu anderen Buslinien optimieren. Für den Nachtverkehr am Wochenende wollen wir ein flexibles Rufbusangebot etablieren, so wie es im südlichen Landkreis bereits im Tagesverkehr besteht.

Innerörtlich wollen wir die Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für den Rad- und Fußverkehr, die im vom Gemeinderat beschlossenen Mobilitätskonzept enthalten sind, umsetzen. Dabei achten wir besonders auf die Errichtung möglichst barrierefreier Gehwege und sicherer Fußgängerüberwege. Die Sicherheit in der Ortsdurchfahrt Roßbrunn wollen wir erhöhen und den Lärmschutz verbessern, indem dort ein ortsfester Blitzer errichtet wird. Zudem befürworten wir dort
bauliche Maßnahmen zur Reduzierung der Geschwindigkeit.

Um ein Lastenrad- und Carsharing in Waldbüttelbrunn möglich zu machen, setzen wir auf eine Zusammenarbeit mit den in Würzburg etablierten Anbietern. So wird nicht für jeden Ort eine eigene App auf dem Handy benötigt.

Am Parkplatz Sumpfler 3/Ballsporthalle wollen wir E-Ladestationen errichten, um auswärtigen E-Fahrzeug-Nutzer*innen die Möglichkeit zum Laden zu geben. Weitere Standorte von E-Ladestationen befürworten wir, wenn es sinnvoll ist.

3. Klimatischen Herausforderungen begegnen

Unsere Zeit ist gekennzeichnet durch die voranschreitende Klimakrise und den gleichzeitigen dramatischen Verlust an Artenvielfalt. Beide Krisen bedrohen die Lebensgrundlagen von uns Menschen, auch in Waldbüttelbrunn, Mädelhofen und Roßbrunn. Für die kommende Legislaturperiode fokussieren wir uns vor allem auf die Optimierung unseres Wassermanagements, Renaturierung und Aufforstung.
Bereits in der letzten Legislaturperiode konnte das Wassermanagement fortgesetzt werden, das durch die Grüne Gemeinderatsfraktion initiiert wurde. Wir sehen, dass es aufgrund der Klimakatastrophe notwendig ist, weiterhin an einer Optimierung des Wassermanagements zu arbeiten. Aus diesem Grund möchten wir in engen Austausch mit Vertreter*innen aus Landwirtschaft, Kreisverwaltung und weiteren Akteur*innen treten. In dieser Zusammenarbeit möchten wir lösungsorientiert an Themen wie Gewässerschutz, Wasserwirtschaft, Renaturierung und Hochwasserschutz arbeiten.

Aufgrund von sich häufenden intensiven Regenereignissen drängt insbesondere das Optimieren des Hochwasserschutzes für unsere Ortsteile. Die Förderung von privaten Zisternen werden wir erhalten. Neben dem Wasserschutz ist auch die Aufforstung unserer Wälder eines unserer wichtigen Anliegen. In Zusammenarbeit mit dem Förster soll der Gemeindewald weiter klimaresilient aufgeforstet werden.
An geeigneten Stellen sollen auch im Ortsgebiet klimaresilienten Bäume gepflanzt werden. Dabei werden wir darauf achten, dass ausschließlich insektenfreundliche Baumarten ausgewählt werden. Ergänzt wird die Begrünung unserer Ortsteile durch Fassadenbegrünung an geeigneten Stellen.

Die Ortsteile sollen zusätzlich mit weiteren Obstbäumen ausgestattet werden. Diese Bäume stehen allen Bürger*innen zur Verfügung, die sich rücksichtsvoll an ihnen bedienen dürfen. Nicht abgeerntete Bäume stehen den Schulen und Kindergärten zur Verfügung, um mit den Kindern und Jugendlichen das übrig
gebliebene Obst zu Saft zu verarbeiten.

Wir setzen uns dafür ein, dass der Wald “Mühlhart” bei Mädelhofen in Zukunft im Regionalplan der Region 2 keine Vorrangfläche für Rohstoffabbau mehr darstellt und somit langfristig erhalten wird.

Die Energiewende ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, der wir uns gemeinsam stellen wollen. Dabei sollen sich Gemeindeverwaltung und Bürger*innen nicht überfordert oder übergangen fühlen, weshalb bei Maßnahmen mit Bürgerbeteiligung alle Einkommensstufen mitberücksichtigt und niedrigschwellige
Informationsangebote geschaffen werden sollen. Bis 2032 legen wir unseren Fokus insbesondere auf die Umgestaltung der VWG, den Bau von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden sowie den Ausbau des Nahwärmenetzes.

Die VWG soll als gemeindeeigenen Energieanbieter weiterhin die zentrale Ansprechpartnerin für Energiefragen für Waldbüttelbrunn sein. Damit dies gelingt, soll sie zur Stromproduzentin umgebaut werden, da das aktuelle Modell langfristig nicht tragbar ist. Wenn die VWG ihr Stromnetz behält, können wir die Gestaltungsfreiheit vor Ort sichern. Zusätzlich wollen wir mit den geplanten Windenergieanlagen ein neues Geschäftsmodell mit der Beteiligung von Bürger*innen für die VWG etablieren. Davon abgesehen muss die Kundenbetreuung vor Ort durch die VWG nicht nur sichergestellt, sondern auch verbessert werden.

Neben der Windenergie müssen wir uns auch die Sonnenenergie zu Nutze machen. Dafür sollen Photovoltaikanlagen auf öffentlichen, gemeindeeigenen Gebäuden gebaut werden. Beginnen möchten wir mit dem Süddach des Saalgebäudes und den geeigneten Dächern des neuen Bauhofes. Zusätzlich müssen weitere Möglichkeiten zum Ausbau der Anlagen geprüft werden, wie beispielsweise die Verbandsschule. Da der Ausbau erneuerbarer Stromquellen naturgemäß schwankt, soll nach Möglichkeit durch Quartiersspeicher ausgeglichen werden.

Die Planung eines Nahwärmenetzes für das Gebiet Kirchenrainäcker und die gemeindlichen Liegenschaften am Sumpfler wird derzeit erstellt, was wir befürworten. Im Rahmen der Wärmeplanung wollen wir weitere Nahwärmenetze an geeigneten Stellen im Ortsgebiet errichten, um so Menschen eine möglichst kostengünstige und CO2-arme Wärmeversorgung ihrer Häuser anbieten zu können.

In der vergangenen Legislaturperiode wurde der Neubau der Kläranlage für die Gemeinden Hettstadt, Waldbrunn, Eisingen, Kist sowie den Ortsteil Waldbüttelbrunn beschlossen. Nachdem die aktuelle Kläranlage bereits seit 1979 in Betrieb ist, ist der Neubau eine sehr wichtige und vor allem notwendige
Investition in unsere Zukunft, in unsere Gesundheit und Umwelt. Auch in den Standort der Kläranlage für die Gemeinden Greußenheim und Uettingen sowie die Ortsteile Roßbrunn und Mädelhofen muss investiert werden, um ihn technisch auf dem neuesten Stand zu halten.

Diese Investitionen sind wichtig, um das Abwasser so sauber wie möglich wieder in die Natur entlassen zu können, um so Umweltbelastungen zu minimieren und damit auch unsere Gesundheit zu schützen. Leider konnten wir uns mit unserer Forderung nach einer vierten Klärstufe für noch saubereres Wasser nicht durchsetzen, die zusätzlich dazu beigetragen hätte u.a. Mikroplastik und Medikamentenrückstände aus dem Wasser zu filtern. In den kommenden Jahren werden wir deswegen umso mehr und weiterhin darauf dringen, die Reinigungsleistung zu verbessern.

Zudem wollen wir den neuen Punkt der Einleitung des geklärten Wassers in den Aalbach am Autobahnzubringer möglichst naturnah gestalten und auch den Hochwasserschutz berücksichtigen.

Die Investitionskosten, die anteilig auf die Gemeinde Waldbüttelbrunn entfallen, müssen von den Menschen bezahlt werden, die die neue Kläranlage nutzen – also die Bürger*innen. Diese Regelung ist ein geltendes Gesetz und der Gemeinderat hat bei der Entscheidung darüber, wer die Kosten trägt, daher keinerlei Spielraum. Damit die Kosten jedoch gerecht verteilt werden, setzen wir uns für eine soziale Mischfinanzierung ein.

Auf diese Weise werden einzelne Haushalte nicht überfordert und die Kosten für alle Bürger*innen tragbarer. In Härtefällen wird es außerdem die Möglichkeit geben, eine Stundung der Kosten zu beantragen. Was bedeutet das konkret? Einerseits werden Verbesserungsbeiträge angestrebt, also einen einmaligen Beitrag für alle Eigentümer*innen. Dieser Betrag wird gestaffelt nach der Grundstücksgröße und Nutzung. Andererseits wird eine Finanzierung der Kosten über Gebühren, genauer gesagt über die laufenden Abwassergebühren, angestrebt.

Welche Kosten konkret auf die einzelne Person/Haushalt zukommen werden, kann erst dann bestimmt werden, wenn die genauen Investitionskosten und auch die entsprechenden Daten für die jeweiligen Grundstücke in Waldbüttelbrunn vorliegen.

4. Schutz und Sicherheit

Unsere Feuerwehrleute riskieren bei ihren Einsätzen regelmäßig ihre Gesundheit, sogar ihr Leben und verdienen dafür großen Respekt und unsere volle Unterstützung. Auf das großartige Engagement unserer Freiwilligen Feuerwehr Waldbüttelbrunn, Roßbrunn und Mädelhofen sind wir sehr stolz. Wir finden es
daher wichtig, diese Wertschätzung auch praktisch zum Ausdruck zu bringen und wollen die Feuerwehr daher modernisieren. Deshalb setzen wir uns dafür ein, die Feuerwehren in allen Ortsteilen mit moderner Ausrüstung auszustatten. Für die Feuerwehr Waldbüttelbrunn soll daher im Rahmen der kommunalen Ersatzbeschaffung ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20 (HLF) bereitgestellt werden.
Außerdem machen wir uns für eine bedarfsgerechte Sanierung des Feuerwehrhauses in Waldbüttelbrunn stark – mit der Option auf einen Ausbau am bestehenden Standort. Denn durch über die Jahre gewachsene Anforderungen an Platz für Personal, Ausrüstung und Fahrzeuge ist eine Erweiterung notwendig. Gerade bei zeitkritischen Einsätzen zählt jede Sekunde. Hier bietet der derzeitige Standort
im Vergleich zu Alternativen – etwa im Gewerbegebiet – deutlich kürzere Anfahrtszeiten und ist daher aus unserer Sicht klar im Vorteil.

Waldbüttelbrunn ist gut vorbereitet auf Katastrophen und im Falle unterschiedlicher Ereignisse handlungsfähig. Mehrere Stromausfälle in Waldbüttelbrunn in den letzten Jahren zeigen, wie wichtig proaktive Vorkehrungen vor und reaktive Maßnahmen nach Katastrophen sind, um einen Schaden möglichst zu verhindern oder zumindest zu begrenzen. Das von der Gemeinde erarbeitete
Katastrophenschutzkonzept möchten wir der Bevölkerung daher auf verschiedenen Kommunikationswegen leicht verständlich bekannt machen, sodass im Ernstfall keine Unsicherheiten bestehen. In diesem Zusammenhang ist es für uns selbstverständlich, dass der Notbrunnen im Ortsteil Roßbrunn weiterhin betriebsbereit instand gehalten wird.

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