von Sebastian Hansen, Gemeinderatsmitglied
In der Gemeinderatssitzung am 03. Juli wurde über die anstehende Sanierung des Kindergartens Spatzennest und über die Anschaffung von Pflanzkübeln für den Rathaushof beraten.
Pflanzkübel
Um auf den Rathaushof weitere Pflanzen stellen zu können – voraussichtlich Stauden oder Büsche – sollten insgesamt vier große Pflanzgefäße angeschafft werden. Die Verwaltung hatte mehrere Angebote eingeholt und präferierte ein Modell aus beschichtetem Metall in derselben grauen Optik wie die schon derzeit auf dem Platz angebrachten Mülleimer. Unsere Fraktion hatte sich zuvor beraten und war zu dem Ergebnis gekommen, dass schon wieder dieselbe graue Optik dem Platz nicht guttun würde. Deswegen hätten wir gerne Pflanzgefäße angeschafft, die mit Holz verkleidet sind. Neben der aus unserer Sicht schöneren Optik würden diese sich im Sommer auch weniger aufheizen.
Leider konnten wir uns damit nicht durchsetzen und der Gemeinderat beschloss mit 13 zu 3 Stimmen, die Gefäße aus Metall für insgesamt 5.800 € anzuschaffen.
Kindergarten Spatzennest
Das Gebäude des Kindergartens Spatzennest, in dessen Vorderbau sich auch noch zwei Wohnungen mit anderen Eigentümer*innen befindet, ist inzwischen in rund 30 Jahre alt und entsprechend in die Jahre gekommen, sodass demnächst Renovierungsarbeiten zwingend sind. Deswegen hatte der Gemeinderat ein Gutachten zu möglichen Maßnahmen und Kosten in Auftrag gegeben, das in der Sitzung vorgestellt wurde.
Es zeigte sich, dass insgesamt etwas zu wenig Platz für die derzeitige Nutzung als Kindergarten im Gebäude vorhanden ist. Auch sind die Räume ungünstig geschnitten. Anbieten würde sich auch eine Erweiterung um eine Gruppe, die einen Puffer darstellen würde, sofern in Zukunft mehr Plätze gebraucht würden (z.B. muss ja derzeit am Kindergarten St. Martin das Containermodul der Krabbelgruppe für den Kindergarten mitgenutzt werden). Auch ist die verkehrliche Situation schwierig, was dadurch verursacht wird, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zum Kindergarten bringen und diese Autos dann in der engen August-Bebel-Straße im Weg stehen.
Vom Büro wurden verschiedene Varianten vorgestellt. Zum Teil wurde ein Anbau im Gartenbereich vorgesehen, zum Teil eine Mitnutzung der bisher privaten Wohnungen im Vorderhaus, die zuvor durch die Gemeinde erworben werden müssten. Die Kosten belaufen sich für die realistisch umzusetzenden Varianten Stand jetzt (!) auf 4 bis 4,5 Millionen €. Dazu müssen noch zwischen 500.000 € und 700.000 € für eine Interims-Lösung eingeplant werden, da der Kindergarten während der Sanierung ausziehen müsste.
Aus meiner Sicht ist eine Sanierung einem Neubau, vor aus Klimaschutzgründen, grundsätzlich vorzuziehen. In diesem Fall sollte jedoch in jedem Fall gut abgewogen und auch andere Möglichkeiten in Betracht gezogen werden. Ein Neubau am Ortsrand würde die Verkehrsproblematik im Altort lösen, hätte die Kinder näher an der Natur und würde die Gemeinde gegebenenfalls kaum mehr kosten, da auch die Interimslösung nicht notwendig wäre. Das Bestandsgebäude könnte dann saniert und für eine andere Nutzung, zum Beispiel seniorengerechte Wohnungen, verwendet werden. Würde man das Bestandsgebäude unter der Auflage einer solchen Umnutzung auf dem freien Markt anbieten, ließe sich damit vermutlich ein erheblicher Kaufpreis erzielen, wodurch eine solche Lösung die Gemeinde vielleicht sogar billiger käme – und man hätte die in der Ortsmitte dringend benötigten seniorengerechten Wohnungen auch noch geschaffen. Allerdings sollte man auch die Klimabilanz einer solchen Aktion genau prüfen. Um all das haben wir das Büro in der Sitzung gebeten, auch um eine Ermittlung des Aufwands für eine reine Sanierung ohne Erweiterung.
Die Antworten werden in einer der kommenden Sitzungen vorgestellt, wobei dann auch über die grundsätzliche Richtung des weiteren Vorgehens entschieden werden muss.